“Ich wollte in Ihrem Shop bestellen, aber der Kaufprozess war zu umständlich. Am Ende habe ich es gelassen.”
Ich las die Nachricht noch einmal. Dann noch einmal. Erstes Gefühl: Verwirrung. Zweites Gefühl: Frust. Ich hatte so viel Zeit in meinen Online-Shop gesteckt, meine Produkte waren gefragt, das Design sah professionell aus – aber wenn Kunden im letzten Moment absprangen, dann lag es wohl kaum an meinem Sortiment. Ich klickte mich selbst durch den Bestellprozess und musste mir eingestehen: Der Kunde hatte recht. Der Checkout war unnötig kompliziert, die Ladezeiten zogen sich, und die Auswahl der Zahlungsmethoden war nicht gerade ideal. Das konnte ich mir nicht leisten. Ich musste etwas ändern. Doch die Frage war: Lag es an WooCommerce? Hatte ich vielleicht die falsche Wahl getroffen?
Der Drang nach einer einfacheren Lösung
In den Wochen davor hatte ich immer wieder Anzeigen gesehen. Shopify, Shopware, Magento, SureCart – alle versprachen dasselbe: schneller, einfacher, besser. Keine technischen Probleme, kein Wartungsaufwand, keine komplizierten Einstellungen. Nur verkaufen.
Es klang verlockend. Vielleicht wäre es an der Zeit, WooCommerce hinter mir zu lassen und auf eine Plattform zu setzen, die mir Arbeit abnimmt?
Shopify – Die bequeme Lösung?
Shopify war die erste Plattform, die ich mir ansah. Die Idee, alles aus einer Hand zu bekommen, war reizvoll. Hosting? Inklusive. Updates? Kein Problem. Design? Mit wenigen Klicks fertig. Doch dann kamen die Haken.
- Monatliche Gebühren, egal ob ich etwas verkaufte oder nicht.
- Zusätzliche Kosten für jede Transaktion, wenn ich nicht ihren eigenen Zahlungsanbieter nutzte.
- Und die Anpassungsmöglichkeiten? Eher begrenzt. Wenn eine Funktion fehlte, musste ich entweder ein teures Plugin kaufen oder mich mit dem zufriedengeben, was Shopify vorgab.
Plötzlich fühlte sich die „einfachste Lösung“ nicht mehr so attraktiv an. Mir wurde klar: Ich wäre nur ein Mieter in meinem eigenen Shop. Shopify hatte die Kontrolle – nicht ich.
Shopware, Magento & SureCart – die anderen Optionen
Ich ging weiter auf die Suche.
Shopware, besonders in Deutschland beliebt, wirkte zunächst vielversprechend. Doch dann sah ich die Preise. Die wirklich guten Funktionen gab es nur in den teuren Versionen. Dazu kam der Wartungsaufwand, der schnell ins Geld gehen konnte.
Magento beeindruckte mich durch seine Leistungsfähigkeit. Doch es dauerte nicht lange, bis ich verstand: Das war nichts für mich. Ohne ein Entwicklerteam würde ich hier nicht weit kommen.
SureCart war anders. Modern, speziell für WordPress entwickelt. Doch für den deutschen Markt fehlten einige wichtige Funktionen. Rechtssicherheit? Nicht vollständig gegeben. Lokale Zahlungsmethoden? Fehlten größtenteils. Ein Risiko, das ich nicht eingehen wollte.
Ich hatte gehofft, eine bessere Lösung als WooCommerce zu finden. Stattdessen wurde mir klar: Ich suchte nach einer Abkürzung, die es nicht gab.
Warum ich mich für WooCommerce entschieden habe
Ich erinnerte mich daran, warum ich mich ursprünglich für WooCommerce entschieden hatte. Ich wollte keine Abhängigkeit von einer Plattform, die mir vorschreibt, wie mein Shop funktioniert. Ich wollte meine Zahlungsanbieter selbst bestimmen, meine Inhalte nach meinen Vorstellungen gestalten und mich nicht an monatliche Gebühren binden.
Ja, WooCommerce bedeutete mehr Verantwortung. Aber es war mein Shop.
Ich konnte mein Hosting frei wählen, meinen Shop so aufbauen, wie es für mich und meine Kunden am besten war. Wenn mir eine Funktion fehlte, konnte ich sie ergänzen – entweder mit einem Plugin oder durch eine individuelle Lösung.
Und dank Woocommerce-Germanized oder ähnliche Plugins konnte ich meinen WooCommerce-Shop einfach anpassen und rechtssicher für den deutschen Markt machen. Ein Punkt, den viele unterschätzen, wenn sie auf internationale Plattformen setzen, die nicht von Haus aus auf die deutsche Rechtslage abgestimmt sind.
Vor allem gab es keine Fixkosten, die sich mit der Zeit summierten. Keine Überraschungen, keine plötzlichen Änderungen durch einen Drittanbieter, die mein Geschäftsmodell gefährden könnten.
Wie ich meinen WooCommerce-Shop optimiert habe
Nach meiner Recherche wurde mir klar: Mein Shopsystem war nicht das Problem. Ich hatte einfach nicht das Beste daraus gemacht. Also nahm ich mir Zeit, um meinen Shop zu verbessern.
- Der Bestellprozess musste schlanker werden. Ich vereinfachte den Checkout, entfernte unnötige Felder und machte die Zahlungsoptionen klarer. Kunden sollten so schnell und unkompliziert wie möglich kaufen können.
- Die Ladezeiten mussten optimiert werden. Ich wechselte zu einem besseren Hosting-Anbieter, komprimierte Bilder und installierte ein Caching-Plugin. Meine Website wurde spürbar schneller.
- Die mobile Nutzerfreundlichkeit war ein weiterer Schwachpunkt. Ich überprüfte das Design auf dem Smartphone, machte Buttons größer und sorgte dafür, dass alles einfach und intuitiv zu bedienen war.
Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten. Weniger abgebrochene Bestellungen, eine höhere Conversion-Rate und zufriedene Kunden, die den Kaufprozess als angenehm empfanden.
Die Erkenntnis: Kontrolle ist unbezahlbar
Heute weiß ich: Ich habe damals die richtige Entscheidung getroffen.
Ja, WooCommerce bedeutet mehr Verantwortung, mehr Eigeninitiative – aber es gibt mir auch die Freiheit, die ich brauche.
Ich muss keine monatlichen Gebühren an einen Plattformanbieter zahlen. Ich kann meinen Shop nach meinen eigenen Vorstellungen optimieren. Und ich kann mir sicher sein, dass mein Business nicht von den Entscheidungen eines Drittanbieters abhängig ist.
Fazit: Welches Shopsystem ist das richtige für dich?
Jeder Unternehmer muss für sich selbst entscheiden, welches Shopsystem am besten passt. Doch bevor du dich für eine Plattform entscheidest, stelle dir drei Fragen:
- Willst du langfristig unabhängig bleiben oder bist du bereit, dich an einen Anbieter zu binden?
- Ist es dir wichtig, deinen Shop individuell anzupassen oder reicht dir eine Standardlösung?
- Bist du bereit, etwas Zeit in die Optimierung zu investieren, um dafür volle Kontrolle über dein Geschäft zu haben?
Für mich war die Antwort klar. Ich bleibe bei WooCommerce. Ich habe meine Lektion gelernt – vielleicht hilft meine Geschichte dir, die beste Entscheidung für dein eigenes Business zu treffen.